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Das perfekte Leben des Wiliam Sidis- Morten Brask

Wiliam Sidis war ein Wunderkind und wurde am 1. April 1898 als Sohn ukrainischer Eltern in den USA geboren. Er war sehr intelligent und es wird vermutet, dass er einen IQ von über 250 hatte, gemessen wurde das nie. Immerhin konnte er mit 18 Monaten schon lesen, und hat mit 8 Jahren bereits 4 Bücher geschrieben. Wiliam Sidis liest

Natürlich hatte er auch optimale mathematische und Kopfrechenfähigkeiten. Es ist nicht geklärt, ob er diese Fähigkeiten von Grund auf hatte oder durch die etwas exotische Erziehung seiner Eltern zu einem Wunderkind wurde. Seine Eltern selber waren jedenfalls der Meinung, dass es ihre fabelhafte Erziehung war, indem sie ihn nicht mit so „Lächerlichkeiten“ wie Spielzeug gebremst haben. Ich denke, heute würde man ihn als Autisten bezeichnen.

<<Sie ist so weich>>, sagt William und streichelt weiter. <<Ein Kätzchen ist das Allerweicheste auf der Welt.>> William sieht Minnie verwundert an. Wie kann sie so etwas sagen, woher weiß sie denn, dass ein Kätzchen weicher ist als alles anderer auf der Welt, wie kann sie die Weicheit des Kätzchenfells von den Daunenfedern junger Entlein, von Seide, von Baumwolle unterscheiden? Aber er nickt und sagt nichts.

Das Buch spielt in verschiedenen Abschnitten von Wiliams Leben. Man erfährt wie er das erste mal spricht, wie er mit 11 in Harvard angenommen wird, wie er sich entscheidet Jura zu studieren, statt Mathe. wie seine Mutter hoch enttäuscht ist, dass er seinen Doktor „nur“ mit cum laude und nicht mit magna cum laude absolviert. Einer seiner wenigen Freunde im Leben ist Sharfman, der eine dezentes Alkoholproblem hat, aber immer nett zu ihm ist. Leider wird Wiliam auf Harvard oft gehänselt von seinen Kommilitonen, die meist locker 10 Jahre älter sind als er. Offenbar geht er vielen auf die Nerven, wenn er die Professoren in der Vorlesung und andere Leute korrigiert, weil diese einen Fehler gemacht haben. Ein Harvard Professor, der permanent Fehler macht? Da würde ich mich ja eher über den Prof amüsieren statt über den korrigierenden Kommilitonen.

<<Ist nicht wahr>>, ruft Sharfman aus und dreht sich zu William um. <<Ich hab dir doch gesagt, du sollst nicht ständig nette Menschen auf Fehler in ihren Vektorräumen hinweisen.>>

Die traurige Geschichte in Wiliams Leben

Generell wird Wiliam von vielen Seiten sehr schlecht behandelt. Es gibt kaum einen Menschen, der ihn wirklich versteht und oft wird sich über ihn lustig gemacht. An der Stelle frage ich mich, wieso Menschen so sind, vor allem wenn sie in Harvard studieren. Ich finde, der Charakter wurde sehr sympathisch dargestellt, er war bestimmt ein netter Mensch. Natürlich versteht er die Anspielungen nicht jedes mal und ist sich nicht darüber im klaren, dass es die Menschen nervt, wenn er sie korrigiert. Es ist ihm aber nun mal wichtig, dass die Dinge korrekt gelernt werden, ist das so falsch? Offenbar, ja. Jeder hat vermutlich schon einmal von der Serie The Big Bang Theory gehört. Der Charakter Sheldon ist inzwischen quasi repräsentativ für diesen Schlag Menschen. Und leider ist die Serie ebenso repräsentativ für alle anderen Menschen dieser Welt, die sich nur über „sonderbare“ Menschen lustig machen. Wenige kommen auf die Idee ihr eigenes Verhalten zu hinterfragen.

Das Buch hat mich richtig traurig gemacht. Ich hoffe, dass Autisten und hochbegabte Menschen in Zukunft etwas besser behandelt werden. Morten Brask könnte mit seinem Werk „Das perfekte Leben des Wiliam Sidis“ etwas mehr dazu beitragen.

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[…] Gerüchen auseinanderzusetzen und hat sich dazu eine Wunderbare Geschichte überlegt. Zudem ist es erneut ein Buch über einen Menschen, der als sonderbar angesehen wird. Offenbar hab ich da bei mir eine […]

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