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Eine Buchhandlung auf Reisen – Christopher Morley

Reisender Parnassus

Helen McGill und ihr Bruder Andrew leben auf der Sabine Farm. Während Helen sich um den Haushalt auf der Farm kümmert, schreibt Andrew Bücher und vagabundiert gern in der Weltgeschichte herum. Andrew hat es weit gebracht. Seine Bücher sind sehr beliebt.

Eines Tages steht Roger Mifflin vor der Tür. Andrew ist mal wieder unterwegs. So muss Helen sich ihm annehmen. Zunächst denkt sie, Mifflin ist ein weiterer Verleger, der an Andrews neuestem Manuskript interessiert ist. Aber es kommt anders. Mifflin hat eine Buchhandlung auf Rädern, einen sogenannten Parnassus. Da er das viele Reisen mittlerweile satt hat, will er seinen Parnassus mit samt des Pferdes Pegasus und den Hund Bock verkaufen – am liebsten an den bücherliebenden Andrew McGill. Helen sorgt sich jedoch darum, dass Andrew diesen Wagen tatsächlich kaufen würde und dann wieder nie zu Hause ist um sie zu unterstützen und entschließt kurzerhand den Parnassus selbst zu erwerben. Ohne auf Andrews Rückkehr zu warten, fährt sie mit Mifflin mit und hinterlässt lediglich eine kurze Notiz.

Der Weg

Mifflin möchte Helen am ersten Tag noch begleiten um ihr zu zeigen, wie man Bücher verkauft. Helen ist anfangs ängstlich. Sie möchte so schnell und so weit wie möglich von der Farm weg, da sie fürchtet Andrew könne ihr folgen. Also legen Helen und Mifflin an einer Weggabelung eine falsche Fährte. Sie besuchen die Nachbarsfamilie Mason, verkaufen dort die ersten Bücher und setzen anschließend ihren Weg fort. Andrew schafft es jedoch irgendwann aufzuholen und beschimpft Mifflin als Schwindler und droht damit ihn anzuklagen. Die beiden Herren prügeln sich und Helen fährt ohne die beiden Herren mit dem Parnassus weiter. Auf Helens Reise passieren natürlich noch einige sonderbare Dinge.

Hommage der klassischen Literatur

„Eine Buchhandlung auf Reisen“ erschien 1917 unter dem Titel „Parnassus on Wheels“ und ist aus Sicht von Helen in der Ich-Form geschrieben. Es ist die Vorgeschichte zum Roman „Das Haus der vergessenen Bücher“, den ich bereits rezensiert habe. Es liest sich sehr schnell weg und ist so wunderschön charmant geschrieben. Christopher Morley ist eine Hommage an die Literaten der damaligen Zeit gelungen.

Ein unbeschreibliches Lesevergnügen, das einen mitreißt. Ich habe versucht die 190 Seiten so lange wie möglich hinauszuzögern. Jede einzelne Seite musste ich auskosten bis zum letzten Wort.

Wenn Sie einem Menschen ein Buch verkaufen, dann verkaufen Sie ihm nicht nur so und so viel Papier, Druckerschwärze und Leim – nein, Sie verkaufen ihm ein ganzes, neues Leben. Liebe und Freundschaft und Humor und Schiffe bei Nacht auf hoher See – Himmel und Erde, ich finde, das alles steckt in einem Buch – in einem wirklichen Buch. […] Das ist es nämlich, was dieses Land braucht – mehr Bücher.

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