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Die Terranauten – T. C. Boyle

Acht Menschen lassen sich im Dienste der Wissenschaft für zwei Jahre unter einer Glaskuppel einschließen. Unter dieser Kuppel befindet sich ein künstlich angelegtes Ökosystem, mit welchem bewiesen werden soll, dass das Leben außerhalb der Erde möglich ist. Das erste Team öffnete die Schleuse nach draußen. Damit galt das Projekt als gescheitert. Das zweite Team verfolgen wir in diesem Buch.

T.C. Boyles Roman "Die Terranauten" - lest die Rezension auf www.nixzulesen.deVor dem Einschluss

16 Personen zählen zu den auserwählten Kandidaten, die für die Situation unter Glas ausgebildet werden. Alle sind in verschiedenen Fachbereichen studiert und dementsprechend bestens dafür geeignet. Von diesen 16 Personen werden jedoch nur 8 tatsächlich eingeschlossen: 4 Männer und 4 Frauen. Doch bevor es hineingeht, wird unter der Glaskuppel von diesen 16 Personen ein Ökosystem künstlich angelegt. Sie pflanzen Bananenstauden, holen wichtige Insekten, Galagos, Schweine und andere Tiere hinein und bereiten alles vor, damit ein Leben unter der Kuppel möglich ist. Über verschiedene Systeme wird Atemluft hineingepustet.

Im ersten Kapitel erzählt Boyle über geschlagene 100 Seiten die Vorgeschichte des Einschlusses. Wer gehört zu den Glücklichen, die zwei Jahre lang in der Biosphäre leben dürfen?

Das komplette Buch ist abwechselnd aus drei Perspektiven geschrieben: Dawn, Ramsay und Linda.

Dawn und Linda sind gute Freundinnen geworden, doch schon bald wird klar, dass nur eine von beiden unter die Kuppel darf, da beide im gleichen Fachbereich ausgebildet sind. Dawn ist die glückliche „Gewinnerin“. Linda ist enorm enttäuscht und lässt ihren Frust an Dawn aus. Bei den Männern wird u. a. Ramsay ausgewählt.

Für mich waren es eindeutig zu viele Seiten über das Auswahlverfahren. Das hätte man wirklich kürzer fassen können. Ich war kurz davor das Buch aus der Hand zu legen. Was bedeutet, dass ich es dann wohl nicht mehr so schnell aus dem Regal geholt hätte.

Dann endlich verabschieden sich die 8 Auserwählten in die neue Welt. Alle sind ganz aufgeregt und guter Dinge. Doch wenn 8 unterschiedliche Menschen über zwei Jahre auf engstem Raum zusammengepfercht sind, kommt es zwangsläufig zu Auseinandersetzungen. Das Essen ist knapp unter der Kuppel. Jeder bekommt den gleichen geringen Anteil.

Soap Opera

Nach einer Weile erinnert das Buch an eine Soap Opera. Die hübsche Dawn ist der Schwarm der Männer. Klischee: eine Frau auf die alle Männer abfahren… Tatsächlich lässt sie sich schon bald auf Ramsay ein. Doch nachdem sie miteinander schlafen und nicht richtig aufpassen, wird Dawn schwanger. Für alle Beteiligten steht fest, dass sie nicht, wie das erste Team, die Schleuse nach außen öffnen. Ramsay versucht Dawn zu einer Abtreibung zu drängen, die der unter der Kuppel anwesende Arzt Richard durchführen soll, obwohl er so etwas noch nie getan hat. Dawn allerdings will weder abtreiben, noch aus der Biosphäre raus. Also beschließt sie das Kind unter der Kuppel zu bekommen. Während die Zentrale alle anderen Teilnehmer anweist, Dawn mehr Kalorien zu überlassen, da sie das Kind mit versorgen muss, verursacht das drinnen natürlich Streit unter den Teammitgliedern.

Kurzerhand wird dann auch noch entschieden, dass Dawn und Ramsay heiraten. Und zwar unter der Kuppel. Dadurch wird die Aufmerksamkeit der Presse enorm auf Dawn und Ramsay gelenkt. Die anderen Teammitglieder sind außen vor. Dawn und Ramsay stehen nun im Mittelpunkt. Linda dagegen platzt draußen fast vor Eifersucht. Sie schmiedet weiter Intrigen und hofft darauf, dass sie wenigstens ins dritte Team kommt und endlich auch in die Biospäre darf. Das Ende nehme ich nicht vorweg. Wer das Buch lesen möchte, soll sich noch ein bisschen Spannung bewahren.

Kritik

Die gebundene Ausgabe der „Terranauten“ hat 600 Seiten, die gefüllt sind mit großen Ausschweifungen, die teilweise wirklich uninteressant sind. Ich habe mir von dem Buch wirklich mehr erhoff,  zu viele Sticheleien und Zickereien. Der wissenschaftliche Aspekt ist viel zu ungenügend. Die Geschichte selbst beruht auf einer wahren Tatsache. Es wirkt allerdings schlecht recherchiert. Da das mein erster Roman von Boyle war, bin ich mir nicht wirklich sicher, ob ich noch andere Bücher von ihm lesen möchte. Vielleicht habt ihr mehr Erfahrungen mit T. C. Boyle?

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