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Das Alphabethaus – Jussi Adler-Olsen

Das Alphabethaus  von Jussi Adler-Olsen habe ich auf meinem Ebookreader gefunden. Da ich mal wieder lust auf etwas schwerere Kost hatte, habe ich mir das Alphabethaus ausgesucht. Ohne zu wissen worums geht und dass dies ja kein Fall von Carl Morck ist, hat es mir sehr schnell zugesagt. Juhu, endlich mal wieder ein Buch, das ich nicht abbreche. 

Teil 1: im Alphabethaus

Das Alphabethaus von Jussi Adler Olsen Rezension auf www.nixzulesen.de
Das Cover des Buches vor einem der Krankenhäuser in den Beelitzer Heilstätten

Das Buch beginnt mit einem ersten Teil, der im zweiten Weltkrieg spielt. Zwei britische Fliegersoldaten, Bryan und James, stürzen mit ihrem Flugzeug in Süddeutschland ab. Sie überleben, sind aber fernab von jeglicher britischer hilfe, also ziemlich in Gefahr, sollten sie jetzt auf die (falschen) Deutschen treffen. Sie durchforsten die Landschaft und erreichen eine Eisenbahnstrecke, wo sie die Möglichkeit haben einen Zug nach Westen oder nach Osten zu besteigen. Ihre einzige Hoffnung auf Rettung. Sie entscheiden sich für den Zug nach Westen und landen in einem Sanatorium, das natürlich von deutschen geführt wird.

Um nicht aufzufallen geben sie sich als Geisteskranke deutsche aus und simulieren ihren Geisteszustand, bei dem sie nicht reden und oft nur ins leere starren. Das bedeutet natürlich, dass sie trotz geistiger Gesundheit mit Tabletten und (damals üblichen) Elektroschokbehandlungen behandelt werden. Vor allem bei James, der von nun an Gerhardt Peuckert heißt, macht sich ein geistiger Abbau bemerkbar. Bryan, der hier Arno von der Leyen heißt, bleibt klarer im Kopf und versucht fortan seine Tabletten nicht mehr zu schlucken und sie zu verstecken. Generell werden alle in dem Sanatorium nach sehr strenger und abscheulicher SS Manier behandelt. Lediglich eine Krankenschwester, Petra, behandelt die Patienten sehr liebevoll, insbesondere James hat sie sehr ins Herz geschlossen. Seltsam ist, dass dennoch alle von ihnen am Leben gelassen werden.

Bryan versucht bald einen Fluchtplan zu schmieden, möchte aber James dabei nicht außen vorlassen. Dieser gibt nur hin und wieder Signale von sich. Zum einen will er keine falsche Aufmerksamkeit auf sich ziehen, zum anderen nimmt sein körperlicher und geistiger Zustand immer weiter ab. Irgendwann schafft Bryan die Flucht aus dem Alphabethaus, allerdings ohne seinen Freund.

Teil 2: Die Nachkriegszeit

Der zweite Teil spielt 28 Jahre später, der Krieg ist vorbei und wir erfahren, dass Bryan die Flucht gelungen ist und lebt. Er macht sich ohne das Wissen seiner Frau auf den Weg nach Freiburg. Dort möchte er erfahren was mit  seinem alten Freund geschehen ist. Das Alphabethaus selber wurde kurz nach dem Krieg vollständig zerstört. Es besteht also die Möglichkeit, dass James gar nicht mehr am leben ist. Zustätzlich ist es natürlich schwierig, jemanden verschollenes zu suchen, der unter zwei Namen bekannt ist. An dieser Stelle verrate ich nichts weiter vom zweiten Teil, denn das würde Spoilern. Es ist ein Spannendes Buch, das anfangs recht emotional und auch historisch geprägt ist. Im zweiten Teil wird es actiongeladenener und nimmt stärkere Krimi- und Thrillerzüge an. Am Ende hat es fast etwas von unrealistischer Hollywoodaction. Ich glaube, das ist aber auch ein bisschen der Stil von Adler-Olsen.

Die Geschichte ist fiktiv, aber in seinem Nachwort erklärt Adler-Olsen, dass es ihm vor allem um die Darstellung von Geisteskranken in einem Sanatorium ging. Wichtig war ihm auch zu zeigen, wie es einem Simulanten in einem Sanatorium geht und wie die Grenze vom Simulanten zum tatsächlichen Geisteskranken bei so einem Aufenthalt immer mehr verschwimmen kann. Der Begriff „Alphabethaus“ bezieht sich auf die Nazizeit, während der jeder Wehrdienst verpflichtete einen Code aus Zahlen und Buchstaben tattoowiert bekommen hat. Dieser Code repräsentierte die Kriegstauglichkeit der Person, insbesondere auch was deren Geisteszustand betraf.

Zu dem Foto: Ich war unterwegs in den Beelitzer Heilstätten. Der Mutter aller Lost Places. Nun hat der Ebookreader genau in dem Moment, in dem ich das Foto aufnehmen wollte, das Cover nicht richtig angezeigt. Also habe ich es schnell das Cover gegooglet und sogar eine Version ohne Spiegel Bestseller Sticker gefunden 😉 Ich fand es wichtig, das Foto hier zu machen, weil es einfach so Super passt und ich mir das Alphabethaus, was die Größe betrifft, ähnlich vorgestellt habe.

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