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Hendrikje, vorübergehend erschossen- Ulrike Purschke

Henrikje sitzt im Gefängnis und spricht mit einem Psychologen. Aber weshalb? Sie hat bisher eigentlich ein recht normales Leben geführt. Gearbeitet hat sie in einem Café, ihre Chefin ist ein Arsch und darum wird sie immer nur Goebbels genannt. Sie liest gerne die Kolumne von Sugar Brown, die ihr Kollege, der doofe Bruno, gar nicht mag. Zu Beginn des Buches ist sie mit Ernst zusammen, aber das läuft nicht so gut, eine ihrer besten Freundinnen heißt Lisa und für die soll sie in einem frisch gekauften Loft die Wände bemalen, was sie zusammen mit Dieter erledigt. Hendrikje ist ganz hingerissen von seinem Schiffstattoo auf dem Oberarm. Eigentlich malt sie ja lieber Gemälde, aber „Job ist Job“. Sie hat sogar eine Möglichkeit bekommen ihre Gemälde auszustellen, was sie auch ganz aufgeregt ihrer Omi erzählt, aber die bekommt das alles nicht mehr mit, denn kurze Zeit später stirbt sie.

Nachdem dieser Schock überwunden ist fährt Hendrikje zu ihrem Atelier, dort hat sie eine Bekannte, Paula, übernachten lassen, diese wurde von ihrem Freund verlassen und brauchte eine Unterkunft über Nacht. Dummerweise ist diese Paula aber nicht ganz so schlau, sondern hat beim Kaffeekochen mit dem Gaskocher das Atelier in Brand gesetzt. Die geplante Ausstellung kann sich Hendrikje also aus dem Kopf schlagen.

Alles scheiße bei Hendrikje

Diese kleinen Ereignisse sind auf den ersten Seiten des Buches passiert. Es ist nicht schwer sich vorzustellen, dass Hendrikje dann irgendwann genug von ihrem Leben hat. Sie startet also einen Suizidversuch, der aber komplett nach hinten losgeht. Um sich
beim zweiten mal weniger dämlich anzustellen, bittet sie ihre Freunde um Rat. Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber wenn mir eine Freundin erzählt, dass sie sich das Leben nehmen will… naja, dann würde ich ihr zureden und ihr erklären, dass das nicht nötig ist. Hendrikjes Freunde sind aber so gute Freunde, dass sie ihr dabei helfen wollen. Natürlich geht auch das nicht ohne Komplikationen vonstatten.

„Am nächsten Tag hatte ich Geburtstag, ich wurde 34, Quersumme aus 7, und ich dachte noch: Das kann ja heiter werden.“

„Das war der Tag nach ihrem Sturz vom Bügelbrett?“, fragt die Palmenberg in der nächsten Sitzung.

„Das war der Tag nach meinem Selbstmordversuch, genau.“

Gelungene Unterhaltung mit Hendrikje

Das Buch „Hendrikje, vorübergehend erschossen“ von Ulrike Purschke ist sehr witzig geschriebenen, in Teilen erkennt sich jeder dort wieder. Denn jeder kennt das. Die doofen Situationen kommen gerne alle auf einmal. Natürlich denkt keiner von uns sofort an Suizid, darum nimmt man diese Geschichte auch nicht so komplett ernst. Es ist ein witziges Buch mit leicht angehauchtem schwarzen Humor und ist gut geeignet, wenn man mal was leichtes zwischendurch lesen will. Trotz allem ist es nicht kitschig und besteht nicht aus sinnlosem Beziehungsgedöns. Es hat alles seinen Sinn in dieser Geschichte.

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