Carl Mørcks erster Fall – Das Sonderdezernat Q
2007: Carl Mørck wird nach einem Zwischenfall bei einem Polizeieinsatz angeschossen, sein Kollege Anker stirbt dabei, sein guter Freund Hardy Henningsen ist seitdem querschnittsgelähmt. Daraufhin wird Carl versetzt. Das Sonderdezernat Q wird extra für ihn geschaffen. Mørck soll sich von nun an um alte ungeklärte Fälle kümmern. Ihm wird der aus Syrien stammende Assad zur Seite gestellt. Auf den Leser hinterlässt Assad von Anfang an einen super sympathischen Eindruck. Er könnte durch und durch dänisch sein, wenn da nicht verschiedene Redewendungen wären, die er nicht versteht. Assad geht mit einer kleinen Naivität seiner Arbeit nach und wird von Carl vorerst nicht ernst genommen. Aber schon bald merkt auch er, dass Assad wirklich wirklich was drauf hat. Den Kontakt zu Hardy hält Carl weiterhin konsequent. Er weiht ihn in die aktuellen Fälle ein und versucht dadurch seinen Lebenswillen aufrecht zu halten.
Mørck fühlt sich mit der Schaffung des Sonderdezernats zunächst degradiert. Sein erster Fall, den er sich aus seinem Stapel fischt, ist das spurlose Verschwinden der jungen Politikerin Merete Lynggaard aus dem Jahr 2002.
Die Frau im Käfig
Der Thriller springt immer wieder in die Vergangenheit. Meretes Vater verursachte einen Autounfall, als Merete und ihr Bruder Uffe noch Kinder waren. Dabei starben unter anderem ihre Eltern. Uffe ist seitdem geistig behindert und Merete kümmert sich aufopfernd um ihn.
Auf einer Schiffsreise nach Berlin zusammen mit ihrem Bruder Uffe, verschwindet Merete plötzlich. Es wird vermutet, sie sei über Bord gegangen und ertrunken. Dem ist jedoch nicht so.
Merete wird in einem Gefängnis aus Beton festgehalten. Sie erhält jeden Tag durch eine Schleuse zwei Eimer. Einen mit Essen und einen als Toilette. Zunächst hat Merete keine Ahnung, warum das alles geschieht. An ihrem ersten Geburtstag im Gefängnis spricht eine Stimme über Mikrofon zu ihr und der Druck in der Kammer wird auf 1 Bar erhöht. Das geschieht jedes Jahr an ihrem Geburtstag. Wer sich mit Druckluft auskennt, weiß, dass der Körper eine Druckveränderung nicht gut verkraftet. Das Ziel von Meretes Entführern ist es, den Druck in dem Bunker auf 6 Bar zu erhöhen und dann mit einem Mal wieder auf 1 Bar runterzufahren. Das bedeutet, dass der Körper explodieren würde.
Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht preisgeben. Es ist ein unheimlich spannendes Buch. Mir fiel es jedes Mal schwer, wenn ich es weglegen musste. Man fiebert mit Merete mit, man sorgt sich gemeinsam mit Carl.
„Erbarmen“ ist der erste Fall des Sonderdezernat Q von Jussi Adler Olsen, erschienen beim dtv. Der Originaltitel lautet „Kvinden i buret“, was wortwörtlich „Die Frau im Käfig“ bedeutet.
Lobeshymne
Jussi Adler Olsen hat einen wunderbaren Schreibstil. Ich frage mich doch immer wieder, ob der Autor selbst diesen wunderbaren Schreibstil hat oder doch auch der Übersetzer. Daher auch an Hannes Thiess ein großes Lob.
Nichtsdestotrotz hat allein Jussi Adler Olsen es geschafft so viel Spannung aufzubauen. Ich empfand den Thriller „Erbarmen“ nicht ein einziges Mal als langweilig. Das Ende hätte kaum spannender sein können. Vermutlich werden Assad und Carl noch die besten Freunde. Ein grandioser Thriller eines wirklich guten Autors.
Zu guter Letzt daher auch ein ganz großes Dankeschön an meine Kollegin Bärbel, die mir diesen wunderbaren Thriller letztes Jahr zum Geburtstag geschenkt hat. Ich hätte mir dieses Buch sonst wohl nie gekauft. Bitte liebe Bärbel: Bekomme ich dieses Jahr den zweiten Fall vom Sonderdezernat Q? 🙂
Ich kann Dir nur dringend raten: Lass Dir gleich alle Bände schenken. Ich liebe diese Bücher zu den Fällen von Carl Mørck. Gerade habe ich „Selfies“ verschlungen und warte schon auf die Fortsetzung.
Vielen Dank, Annik. Ich habe es meiner Kollegin ausgerichtet. Ich glaube, das sprengt dann aber doch den Rahmen. Ich wünsche mir einfach von mehreren Gästen je eins der Bücher 🙂 Auf jeden Fall hast du mich jetzt noch neugieriger darauf gemacht.