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Ich könnte am Samstag- Mark Watson

Von meiner Freundin K. hab ich Ich könnte am Samstag von Mark Watson geliehen bekommen. Zufällig spielt es genau eine Ecke weiter von ihrer ehemaligen Wohnung entfernt, in Camden, London, wo ich sie auch mal besucht habe.

samstag

Es handelt von dem Radiomoderator Xavier, von dem man sehr schnell erfährt, dass er eigentlich aus Australien stammt und damals Chris hieß. Zusammen mit seinem Co-Moderator Murray, der stottert, strahlen sie seit 4 Jahren immer eine Nachtsendung im Radio aus. Bei der Radiosender können die Zuhörer selber anrufen und die Moderatoren um Rat bitten oder einen Kommentar abgeben. Unter anderem ruft auch der drei mal geschiedene Mathelehrer Clive an und bittet um Hilfe. Auch schreibt er Xavier Emails, allerdings hat dieser den Grundsatz nur ein einziges mal auf Emails seiner Zuhörer zu antworten.

Was Menschen am Samstag so machen

Eines Tages bittet Murray seinen Kollegen mit zu einem Speed Dating zu kommen, er sagt zu ist aber skeptisch. Dort lernt er zwar keine Frau im romantischen Sinne kennen, aber eine Putzfrau mit der er sich für Samstag zum putzen (lassen) verabredet. Er fängt an vorher die Wohnung schon etwas aufzuräumen, damit ihm seine schmuddelige Wohnung nicht so peinlich ist. Während die Dame (sie heißt Pippa) nun regelmäßig am Samstag putzt geht er zu einem Scrabble Turnier, damit sie ihre ruhe hat. Irgendwann fangen sie dann doch an sich zu unterhalten, sie erzählt von ihrem Leben, er kaum etwas von seinem. Er versucht zu verheimlichen, dass er beim Radio arbeitet. Nebenbei bekommt er immer wieder mit wie die Mieterin unter ihm mit ihrem Sohn alleinerziehend beschäftigt ist und die Mieterin über ihm sich immer wieder mit ihrem Freund streitet, wo es wohl auch zu Gewaltausbrüchen kommt.

Kleine Details in den Handlungssträngen

Generell ist Xavier zwar die Hauptfigur, es gibt aber immer wieder kleine Nebenhandlungen, die aber über 7 Ecken immer miteinander etwas zu tun haben. Der Autor möchte uns sagen, dass jedes Ereignis einen winzig kleinen Einfluss auf Ereignisse ganz woanders auf der Welt haben können, weil sich das immer weiter fortpflanzt. So ist es zum Beispiel so, dass der Sohn der Nachbarin irgendwann von einem jungen, betrunkenen Italiener, der Barmann von Beruf ist, angefahren wird, der deshalb besoffen ist, weil die Frau mit der er eine Affäre hatte, eine reiche Dame ist und die Affäre zu gunsten ihres Ehemannes beendet hat. In der gleichen Bar, in der der Italiener arbeitet gehen Xavier und Murray öfter etwas trinken.

Der Alltag macht die Musik

Alles in allem ist es keine weltbewegende Geschichte. Im Gegenteil, sie behandelt eher die kleinen Dinge. Manchmal hat es mich ein wenig an den Film Die Fabelhafte Welt der Amelie erinnert. Auch dort wurde oft auf kleine Nebensächlichkeiten hingewiesen. Hat spaß gemacht zu lesen und es gab nur wenig Liebesgeschichte. Auch, wenn das Cover was anderes vermuten lässt. Und es spielt in London und die klassischen Sehenswürdigkeiten haben keinerlei Bedeutung. Das ist auch toll.

Trotzdem hier ein kleines Zitat aus einer kleinen Liebesszene, die aber total witzig geschrieben ist, wie ich finde:

Der erste Kuss ist kurz und zaghaft, der zweite forschend und der dritte lang, so lang, dass sie, als sie schließlich auseinander gehen, für einen Moment desorientiert aussehen, wie Schwimmer, nach dem Auftauchen.

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Tine
Admin
Tine(@tine)
7 Jahre zuvor

Ich habe es leider abgebrochen. Irgendwie kam ich hier nicht ran.

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