Stille Schwester ist der Nachfolgethriller von Böses Kind des Thrillerautors Martin Krist und somit Henry Freis zweiter Fall. Solltet ihr Böses Kind noch nicht kennen, schaut mal hier rein.
Auch im zweiten Fall Freis wird eine Leiche gefunden, die wieder einen Zettel mit einer Telefonnummer in der Hand hält. Es ist die Nummer von Rebecca. Eine Verbindung der ersten Opfer zu Rebecca gibt es bisher nicht.
Rebecca im vermeintlichen Glück
Rebecca ist seit fast vier Jahren mit ihrem Freund Andreas zusammen und hat vor, ihm nun einen Heiratsantrag zu machen. Sie weiht ihre beste Freundin Käthe in ihren Plan ein. Rebecca möchte für Andreas kochen und anschließend um seine Hand anhalten. Andreas erzählt Rebecca, dass er einen neuen Job annimmt. An seinem ersten Arbeitstag gerät er jedoch in einen Autounfall mit Rebeccas Auto: Totalschaden. Er ruft Becky an um ihr zu sagen, dass er dadurch erst später nach Hause kommt. Währenddessen nimmt Rebecca sein Tablet in die Hand und sieht sich nach einem neuen Gebrauchtwagen um. Da ploppt eine E-Mail auf, in der der angeblich neue Arbeitgeber mitteilt, dass er Andreas Absage sehr bedauert. Rebecca glaubt, es müsste sich um einen Irrtum handeln. Doch als Andreas von der „Arbeit“ kommt, behaart er weiterhin auf seiner Lüge. Rebecca spricht ihn nicht darauf an, aber stellt immer mehr Lügen fest. War sie bis eben noch glücklich, ist sie sich nun nicht mehr so sicher, was er für ein Spielchen treibt. Währenddessen taucht die Polizei bei ihr auf und stellt sie unter Schutz.
Kommissar Frei
Neben der Hauptstory erzählt Krist auch stets Nebengeschichten. Andere Fälle, die ebenfalls von Kriminalhauptkommissar Henry Frei aufgeklärt werden sollen. Besonders geheimnisvoll sind die Kapitel, die lediglich aus E-Mail-Texten bestehen. Die Mails sind an Frei gesendet und jemand Unbekanntes erzählt darin von seiner oder ihrer Schwester. Zusätzlich bekommen wir weiterhin Einblick in Freis Privatleben. Schon seit „Böses Kind“ ist Frei skeptisch gegenüber dem neuen Freund seiner Tochter, er hat sogar in der Polizeidatenbank nach ihm gesucht. In Stille Schwester sollen sie sich kennen lernen.
Die Geschichte um Alanna
In beiden Teilen wird immer wieder ein bestimmter Fall erwähnt: Die Tochter von Freis ehemaligem Kollegen, Alanna, ist vor etwa 15 Jahren spurlos verschwunden. Der Leser erfährt hier mit jedem Buch etwas mehr über das damalige Geschehen und dem daraufhin „abtrünnigen“ Verhalten von Alannas Vater, dem Immobilienguru Oskar Marek. Die Einzelheiten dazu halten sich leider in Grenzen und bauen nur wenig Spannung auf.
Leider hat Stille Schwester nur 194 Seiten und ist somit ein wirklich kurzes Buch. Die Geschichte ist kurzweilig und gut geschrieben. Dieses Mal fehlt uns allerdings der gewisse Kick. Die ersten etwa 100 Seiten waren eher romanhaft geschrieben. Für einen Thriller fehlt hier die gewisse Angst der Protagonisten. Das Buch war schon ziemlich gewaltfrei für einen Krist. Wer Brutalität in Büchern nicht mag, kann dieses Buch durchaus lesen. Generell kommt die Handlung nur schwach voran, es gibt weniger diese Schlag-auf-Schlag Erlebnisse von Kapitel zu Kapitel. Krist verwendet ja gerne einen Stil, der dem von TV-Serien ähnlich ist. Zum Beispiel sehr abrupte Szenen-/Kapitelwechsel. Und auch in Serien gibt es manchmal Folgen, die nicht ganz so spannend sind, aber einen Weg ebenen für den weiteren Handlungsverlauf. Wir sind uns ziemlich sicher, dass da noch was Dickes kommt. Denn schon bald folgt der dritte Teil Kalte Hölle.
Ansonsten schaut euch gerne auch die älteren Bücher von Martin Krist an: Drecksspiel, Brandstifter, Engelsgleich und Kalte Haut sind nur einige von ihm. Dort findet ihr definitiv die typische Krist’sche Brutalität, die wir in Stille Schwester vermissen 😉 Aber vielleicht sind wir auch nur verwöhnt und ihr seht das völlig anders!? Lasst es uns wissen, in dem ihr einen Kommentar hinterlasst.
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